Nobitzer und Altenburger Politiker beenden Fusions-Zoff und machen Werbung für SPD-Kandidaten

Veröffentlicht am 31.08.2013 in Allgemein

Würfeln für den (Wahl)-Sieg

In ihrer Ausgabe vom 31.08.2013 geht die Osterländer Volkszeitung (OVZ) auf ein "Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel" der besonderen Art ein.

Nobitz. Eine verrückte Idee, ein bisschen Spaß, glückliche Händchen und ein paar Bier an einem lauen Sommerabend: Mit einem ungewöhnlichen Spiel auf extra hohem Niveau haben vier Politiker am Donnerstag bewiesen, dass sie auch nett zueinander sein können - sogar in der eigenen Partei. Der Wahlkampf macht's möglich.
Von Günter Neumann

"Was sollte ich denn machen? Ihm einen Sarg schenken?" Nikolaus Dorsch entschied sich damals für dieses Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel, das er Hendrik Läbe als Chef der neuen Großgemeinde Anfang Februar zur Hochzeitsfeier von Nobitz und Saara in die Hand drückte.
Eine nette Geste - immerhin hatte der Fraktionschef der SPD im Altenburger Stadtrat die Gemeindefusion monatelang so erbittert bekämpft, dass seinen Bürgermeister-Genossen schon Austritts-Gedanken plagten. Doch die Nobitzer und Saaraer setzten sich am Ende durch, die Querschüsse der Skatstädter verpufften. Zwar wirkungs-, aber nicht erinnerungslos.
Was wiederum Nikolaus Dorsch schon damals gar nicht passen kann. Schließlich will er in ein paar Monaten in den Bundestag einziehen und braucht dazu auch die Stimmen der nachhaltig vergrätzten Dörfler. Wie praktisch wäre da eine öffentliches Signal nach dem schönen alten Motto: "Mensch, ärgert Euch doch nicht länger!" Und wie es der wahlkalendarische Zufall will, ist dafür 24 Tage vor dem 22. September auch bei allen Beteiligten noch ein Terminchen frei. OB Michael Wolf inklusive.
Wobei aber auch der Nobitzer Bürgermeister nicht nur Spaß verstehen, sondern auch haben will: Prompt bringt er als Mitspieler ausgerechnet Sven Köhler mit, der als Chef der Bürgerinitiative die Altenburger Großmachtsträume maßgeblich platzen ließ. Und er bucht als Spielfeld extra den Tower jenes Flugplatzes, den Altenburg einst mit Gewalt loswerden wollte und dabei fast in den Ruin stürzte. Wiedergutmachung auf hohem Niveau.

Aber dann zählt am Donnertagabend doch nur noch das Spiel. Das Brett balanciert auf einem Schaltkasten, der Würfel klappert im Blechdeckel der Schachtel und für's Bier ist auch noch Platz. Polizeiautos sind hier schließlich so selten wie Ryanair-Jets. Mit lockerer Hand werden die Männel des Konkurrenten geschlagen, die Taktik orientiert sich am eigenen Weiterkommen, wie immer fällt ewig keine sechs oder eins.
Und Spaß macht es allen auch noch. Was tut's, dass manches nicht so richtig passt? Denn eigentlich hätte ja Läbe Dorsch das Spiel schenken müssen, der hatte doch Grund zum Ärgern. Und was kriegt eigentlich Windischleubas Bürgermeister, den die Altenburger gerade sein Einkaufszentrum link machen wollen? Ein Monopoly-Spiel?
Ach ja, das Ergebnis: Nobitz gewinnt klar - wie schon im Fusionsstreit. Sven Köhler hat in der 19. Minute als erster alle Figuren "zu Hause". Hendrik Läbe folgt. Danach rettet sich Michael Wolf ins Ziel und Nikolaus Dorsch bleibt nur der Verlierer-Platz. Obendrein ergibt die Farben-Wertung auch noch schwarz vor gelb, erst dann kommen grün und rot. Und das mag mit Blick auf den Wahltag nun wirklich niemand mehr kommentieren, schließlich heißt das Motto: Mensch, ärgere Dich nicht! Wenigstens an diesem Abend.

OVZ-Artikel mit Bildern
______________________

Homepage Dr. Nikolaus Dorsch

Veröffentlichungen und Presseberichte