Des Dramas erster Teil

Veröffentlicht am 09.09.2011 in Kultur

Vorsitzender Norman Müller

Altenburg. Erschüttert, wie selten zuvor, haben die Mitglieder des SPD Ortsvereins Altenburg die Entscheidung des Kreistages vom 07. September 2011 zur Bestellung des neuen künstlerischen Geschäftsführers der TPT Thüringern GmbH, Herrn Kay Kuntze, zur Kenntnis genommen.

„Erschreckend ist festzustellen, dass von einzelnen Gruppierungen im Kreistag auf dem Rücken des neuen und an der derzeitigen Lage vollkommen unschuldigen Intendanten ein Streit ausgefochten, der aufgrund seiner Bedeutung für die Zukunft des Theaters eine sachlichere und weniger emotionale Behandlung im Kreistag verdient“ fasst der Vorsitzende Norman Müller das Geschehene zusammen. „Schließlich ist jedem Gesellschafter und den Mitgliedern der Gremien in Altenburg und Gera klar, dass sich die finanzielle Situation der Gesellschafter und in dessen Folge wohl auch des Theaters in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird. Gerade deshalb ist es angezeigt mit Sachverstand an die Lösung dieser Aufgaben heranzugehen und von der Statuierung derartiger Exempel an dazu noch nahezu unbeteiligter Personen abzusehen“ fordert Müller die Kreisräte zur Rückkehr zur Sachpolitik auf.

Es ist darüber hinaus auch kein Paradebeispiel für ein weit- und umsichtiges Agieren einiger Volksvertreter im Kreistag, wenn sie die schon an Heimtücke grenzende Aktion gegen den neuen Intendanten begleiten um im Nachgang zu beteuern, dass sie doch nur ein Zeichen in Anbetracht der Gesamtumstände setzen wollten. Dieses Gebaren ist erstens nicht aufrichtig und zweitens bei der von den Kreisräten zu treffenden Entscheidung über die Bestellung des neuen Intendanten vollkommen deplatziert.

Das Abstimmungsergebnis offenbart zudem eine zunehmende Schwäche des Landrates, denn letztendlich war es seine Aufgabe den Kreisräten, insbesondere des ihm grundsätzlich wohlgesonnenen bürgerlichen Lagers, die Entscheidungsfindung der Gesellschafter zu erklären und sie zur Zustimmung zu bewegen. Dies ist ihm augenscheinlich auch deshalb nicht gelungen, da er die sprichwörtliche Büchse der Pandora mit seinen vor einigen Wochen selbst aufgestellten Thesen zu zukünftigen Mitspracherechten des Landkreises innerhalb der Gesellschaft geöffnet hat. Den entstandenen Reputationsverlust des neuen Intendanten hat er dadurch mit zu verantworten.

Norman Müller
OV Vorstand